Räumliche Gliederung
1872 - 2003
Rhoden
Ursprünglich war das Appenzellerland seit der Besiedlung in gemeindeähnliche Gebiete, die sog. Rhoden eingeteilt. Diese umfassten somit die Bewohner eines bestimmten Gebiets.
Als aber später Rhodsleute ihren Wohnort wechselten, gehörten sie trotzdem weiterhin der angestammten Rhode an. Diese Regelung blieb während Jahrhunderten in Kraft und führte erst im neuen Bundesstaat der Schweiz nach 1848 zu Schwierigkeiten, denn nach eidgenössischen Recht kamen die vollen Rechte in Gemeindeangelegenheiten auch niedergelassenen Bürgern aus anderen Kantonen zu.
Mit der Annahme der Kantonsverfassung von 1872 wurde diesem Recht Rechnung getragen. Die Rhoden büssten ihre bisherige Bedeutung als Wahlkreise und militärische Einheiten ein. Heute bestehen sie nur noch als geschichtsbewusste Gruppe der Körperschaften, die ihre Versammlungen jeweils im Anschluss an die Landsgemeinde durchführen. An ihre Stelle traten die Bezirke:
Bezirke
An die Stelle der Rhoden traten mit der neuen Kantonsverfassung die sechs Bezirke Appenzell, Gonten, Rüte, Schwende, Schlatt-Haslen und Oberegg.
Diese Bezirke entsprechen teilweise den Einwohnergemeinden in anderen Kantonen. Sie sind aber nie so selbständig wie es üblicherweise für eine Gemeinde zutrifft. Sie bilden jeweils eigene Wahlkreise für die Bezirksräte, welche bis vor Kurzem gleichzeitig dem Grossen Rat angehörten, die Bezirksrichter, Vermittler und Revisoren. Sie regeln vor allem das Polizei- und Strassenwesen. Zudem sind sie, mit gewissen Ausnahmen in den Bezirken Appenzell, Rüte und Schwende, auch für die Baubewilligungsverfahren und die Bauaufsicht zuständig.
Inneres Land
Bezüglich der anderen, für eine Gemeinde sonst typischen Aufgaben war in Appenzell Innerrhoden, mit Ausnahme des Bezirks Oberegg, bis vor zwei Jahren der Kanton oder das sog. Innere Land zuständig. Letzteres bildete einen jeweils eigenen Kreis für das Gerichts- sowie für das Grundbuch-, Vormundschafts-, Erbschafts-, Zivilstands-, Zivilschutz- und Fürsorgewesen, wobei die entsprechenden Aufgaben vom Kanton direkt wahrgenommen wurden.
Spezialgemeinden
Neben dem Kanton, den zwei getrennten Verwaltungsorganisationen Inneres und Äusseres Land sowie den sechs Bezirken bestehen in Innerrhoden verschiedene Spezialgemeinden, die oft einen abweichenden Grenzverlauf aufweisen. Dazu zählen insbesondere die Kirch- und Schulgemeinden, die Mendlegemeinden sowie die Feuerschau, auch Dunke genannt. In dieser ist der erweiterte Dorfkreis Appenzell, welcher zu den Bezirken Appenzell, Rüte und Schwende gehört, vereinigt. Sie besteht seit dem 16. Jahrhundert und übt in ihrem Gebiet, anstelle der Bezirke, die Bau- und Feuerpolizei aus. Im Weiteren ist sie für die Feuerwehr sowie die Wasser- und Energieversorgung zuständig.
Insgesamt sind somit die politischen Strukturen – trotz der kürzlich erfolgten Auflösung des Inneren Landes – in Innerrhoden nach wie vor kompliziert und in der geschichtlichen Entwicklung der Kirchhöri, der Rhoden und der verschiedenen Einzelgemeinden begründet.
Von der zur Zeit immer noch laufenden Reorganisation, sei dies nun durch die Zusammenfassung der fünf Bezirke des Inneren Landes zu einer einzigen Gemeinde oder aber im Gegeneil durch die Aufwertung der Bezirke zu Vollgemeinden mit eigener Selbstverwaltung, ist auf jeden Fall, so oder so, eine weitere Bereinigung zu erwarten.
(Quelltext von der Kanton Appenzell Homepage)
Kantons Appenzell
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Appenzeller Handstickerei
Ab Mitte des 20. Jahrhunderts war Appenzell Innerrhoden für seine Handstickereien bekannt. Noch heute wir diese Kunstart von Appenzellerfrauen ausgeübt.
Für eine ausführlichere Geschichtssuche empfehlen wir Ihnen
die Website des
Kantons Appenzell
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